Dummytraining zur Auslastung
Bei uns im Hundebloghaus werden wenigen Kaufsüchten Tür und Tor geöffnet, aber einen Tick hab´ich schon: Dummy´s bzw. Apportel.
Mit meinem ersten Setter York hatte ich es mit einem waschechten Jagdhund versus meinen dürftigen Kenntnissen als Ersthundbesitzer zu tun. Nicht nur deswegen war es mir wichtig von Anfang an alles richtig zu machen. Damals schon las ich unglaublich viel zu Themen die mich interessierten und besuchte sowohl weiterführende Jagdhund-Seminare, als auch Einzelstunden bei meiner Hundeschule des Vertrauens.
Was man im Studium nicht alles macht
Doch die Liebe zur Dummyarbeit kam erst in meinem Forstwissenschafts-Studium so richtig durch. Wir hatten eine richtige Jagdhund-WG mit einem Retriever und meinem York damals…und dann kam ja auch noch Flynn dazu.
Zu meinen Fächern gehörten neben Kynologie, eben auch Arbeit mit Jagdhunden und der Jagdschein. Der Schein ist insofern ganz nützlich, als dass ich meine Hunde auf Prüfungen selbst führen darf, schießen würde ich niemals auf ein Lebewesen – is klar oder?!
Kann man den Hund mit Dummytraining auslasten?
Ob Euer Hund Spaß am Dummytraining hat, kommt auf Euren Hund an, wie so oft liegt es an der Individualität eines jeden. Flynn ist ein absoluter Champ im Apportieren und er beherrscht alle Varianten mit Bravour, außer dem Markierapport. Mit Watson übe ich fleißig. Er ist unglaublich interessiert und ich kann viel mit seiner Bringfreude arbeiten. Er ist noch zu verspielt für einen zuverlässigen Apport, weswegen ich ihn an der Schleppleine absichere. Aber da sich Dummytraining mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen steigern lässt, ist es eine prima Idee für Hunde die gerne Beute machen und suchen wollen.
Im Dummytraining gibt es viele verschiedene Varianten die ich nur kurz anreiße. Wenn Euch die einzelnen Disziplinen interessieren, gibt es weiter unten auch einen Link über den ihr Euch noch weiter informieren könnt.
4 Wege zu mehr Bindung mit deinem Hund
Markierapport: Mehrere Dummy ´s werden geworfen und der Hund prägt sich die Fallposition ein und bringt im Optimalfall alle nacheinander zurück.
Das Einweisen: Die Zusammenarbeit zwischen Hund und Führer ist hier unabdingbar. Hier weiß nur der Hundeführer wo der Dummy liegt und „führt“ den Hund über Handsignale zur richtigen Stelle. Dies setzt eine extrem gute Zusammenarbeit voraus, da sich der Hund ständig zurückorientieren muss um auf die Signale seines Führers zu achten.
Verlorensuche: Der Hund sucht ein bestimmtes Gebiet nach dem Dummy ab ohne dass er weiß wo das Apportel fallen gelassen wurde. Hier kann er auf der Spur des Menschen suchen oder wenn der Dummy geworfen wurde, sucht er völlig frei. Das ist sozusagen das Spezialgebiet der Vorstehhunde, da das Arbeiten mit hoher Nase hier extrem gefordert ist.
Schleppe: Es wird ein Dummy an einer Schnur hinter dem Fährtenleger hergezogen. Nun lässt man den Hund die Fährte ausarbeiten. Im Jagdeinsatz würde hiermit das z.B. angeschossene Kaninchen gesucht werden, das auf der Flucht seine Duftspur auf dem Boden hinterlassen hat.
Wir bauen das Training langsam über einen Futterdummy auf. Das ist ein kleiner Beutel, der mit z.B. Leckerli gefüllt ist und für den Hund deswegen seeeehr interessant ist. Falls nicht – dann haucht ihm Leben ein. Ich sag nur: „Die Handtasche muss lebendig sein“! Gerne auch mit der Reizangel, die nutzen wir auch.
Da ich es nicht mag, wenn auf Blogs Erziehungstips gegeben werden, findet ihr die bei mir auch nicht.
Aber was ich verraten kann ist, dass das Dummytraining hervorragend zum Bindungsaufbau geeignet ist und durch das gemeinsame „Jagderlebnis“ ein tolles Event für uns drei entsteht. Man wächst enger zusammen, da man als Team agiert. Heute habe ich mal ein Video gedreht (damit es Euch nicht langweilig wird ;-)) auf dem man das vielleicht ganz gut erkennen kann. Da der Ablauf immer der gleiche ist, lernen die Jungs dass meine Kommunikation verlässlich ist und vertrauen dieser…und ich vertraue ihnen.
Morgens 5.30 Uhr in Deutschland
Die „Aufgabe“ ist für Flynn keine große Herausforderung, aber ich wollte Euch vorrangig auch die Aufgeregtheit und die Freude der Jungs zeigen, die finden Dummytraining nämlich echt richtig toll. Das schlägt sich wie bereits erwähnt, extrem in der Bindung zwischen uns nieder, was mir bei meinem kleinen Rebell immer wieder auffällt. Mein Dummytraining ist ein durchweg positiv aufgebautes Apportiertraining. Doch nun zum Video:
Here it is…
Man beachte auch das Licht. Wann seid ihr das letzte Mal zum Sonnenaufgang unterwegs gewesen? Ich liebe es morgens und kann es jedem nur ans Herz legen, der sich um 5 Uhr vielleicht das erste Mal wieder umdreht!
Es gibt auch Workingtests bzw. Dummywettkämpfe von verschiedenen Verbänden wenn Euer Hund gute Anlagen mitbringt und ihr größere Ambitionen hegt. Auf dieser Seite hier, erfahrt ihr Details und alles was ich noch nicht erwähnt habe…und in deren Shop sehe ich gerade, wartet noch ein schicker Dummy darauf von mir bestellt zu werden. Ui, haben die hübsche…doch mit was arbeiten WIR eigentlich?
Dummys sind Rudeltiere
Deswegen halte ich die auch nicht einzeln, wäre ja so gar nicht artgerecht…oben links fange ich mal an.
Nummer 1 und 2 sind Futterdummys (die kennt ihr ja alle).
Nummer 3 ist ein DIY – Dummy aus Kaninchenfell und einem Welpenholzapportel. Ich beginne nämlich schon sehr früh mit er positiven Bestärkung.Als nächstes seht ihr die Reizangel mit einem Feder – Dummy dran. Auch das beginnt man optimalerweise schon im Welpenalter.
Unten geht es weiter mit einem Wasserdummy (denn die Jungs haben auch das Seepferdchen-Abzeichen 😉 )
Die grünen Dummys sind die typischen für die Workingtests bei den Retrievern, wir haben die mit 500g. Einmal ohne und einmal mit Kaninchenfell.
Bei Vorstehhunden ist das Reizangeltraining ein elementarer Bestandteil der Erziehung. Auf dem Photo unten ist Flynn gerade mal 15 Wochen alt und verharrt schon wie ein großer vor der Beute.
Wenn ihr noch mehr zum Reizangeltraining wissen wollt gebt es bei Google ein. Guten Gewissens kann ich hier keine Seite durchweg empfehlen, da oft sehr „jagdlich“ erzogen wird und ich nicht weiß wo Euer Fokus liegt und wie viel Strenge ihr bei eurem Hund einfließen lassen müsst bzw. wollt.
Falls ihr jedoch eine Reizangel selbst basteln wollt, schaut mal hier.
Ich hoffe, ich konnte Euch auf das Dummytraining und vielleicht auch auf das Reizangeltraining neugierig machen…wir gehen jetzt erstmal mit dem Wasserdummy Gassi und wünschen Euch einen tollen Tag mit viel Sonne.
Kennt ihr das Dummytraining oder lasst ihr Eure Hunde eher Stöckchen und Alltagsgegenstände apportieren? Freue mich von Euch zu hören…und falls ihr einen Hund bzw. ein Mensch-Hund-Team kennt, für den Dummytraining eventuell was wäre, dann teilt den Beitrag gerne. Ich würde mich freuen!
Danni & die Setterjungs
Hihi, schön, Dich so mal wieder live und in Farbe zu sehen. Coole Idee zu früher Morgenstund… lach
Linda steht ja auf ihren roten Futterdummy, sucht ihn und bringt ihn auch ordnungsgemäß wieder. Aber ein richtiges Training haben wir da nicht draus gemacht… 😉
LG (auch an die Jungs)
Andrea mit Linda
Huhu und auch Hihi:-)…ja, so ein Morgenspaziergang mit Kamera, 3 Dummys, meinem 3 kg Stativ und der Schleppleine hat schon was 😉 und lieb was du gesagt hast. Euer Dummy hing doch auch schon in einem Strauch, oder? Das ist ja schon ne „Trainings“Steigerung. Grüß mir die Dame mit dem Hundesverdienstkreuz mal und viel Spaß weiterhin mit dem kleinen Roten.
LG Danni & die freudigen Setterjungs
Dummytraining ist einfach toll, weil es so wahnsinnig vielfältig ist – eine tolle Mischung aus Konzentration und Gedächtnistraining, Aufmerksamkeits- und Nasenschulung sowie aus Selbständigkeit und Zusammenarbeit. Und besonders liebe ich, dass man kleine Dummyübungen fast immer zwischendurch machen kann 🙂
Und dass Dummys Rudeltiere sind, kann ich echt nur bestätigen 😀
Liebe Grüße
Alexandra mit Mika
Ja, oder?! Schön, dass ihr heute auch darüber was geschrieben habt. Muss ich direkt mal verlinken, wenn man schonmal etwas nachhaltiges und sozial gefertigtes im Hundesektor findet. Toller Dummy…da komm ich gleich wieder in Bestelllaune ;-).
LG Danni