Hundebloghaus

Produkttest – will ich das auf meinem Blog?

Daniela3344 views

Oder anders gefragt: Läuft mir die Sabber im Mund zusammen wenn ich an einen potentiellen Produkttest von Hundeunternehmern denke die mich fragen ob ich gerne was für sie vorstellen möchte? Ich frage am besten mal mein Unterbewusstsein was es dazu zu sagen hat. Das fördert nämlich immer interessantes zu Tage, wenn ich es drauf ankommen lasse.

Bloggst Du noch oder verdienst Du schon?

Als (Hunde-)Blogger hat man ja mehrere Möglichkeiten, was man so mit seinem Blog machen will (Geld verdienen oder Erinnerungsalbum), welche Themen man behandeln will (Hauptfocus Alltagserlebnisse mit dem Hund oder eher nicht), von den vielen anderen Graustufen mal abgesehen…aber vor allem stellt sich den meisten Bloggern irgendwann folgende Frage: „Mache ich Produkttests“? Produkte zu testen, die einem Firmen zuschicken ist eine große Sparte der sich recht viele Kolleginnen bzw. Kollegen (unter anderem) gewidmet haben.

Der Produkttest

Es gibt was umsonst UND meistens auch noch Geld dazu! Doch wie läuft das ab?
Es werden einem zum Beispiel neu auf dem Markt befindliche Leckerli zugeschickt, es gibt Angebote von Hundereiseanbietern mal ein Wochenende mit Hund in einer Ferienwohnung zu verbringen, egal was es ist, man bekommt es geschenkt, bekommt noch ein Taschengeld und schreibt darüber. Der Anbieter geht in Vorleistung indem er dem Blogger SEIN Produkt zuschickt. Habe ich auch schon gemacht und zwar hier. Jetzt sollte man meinen, ist doch supi so als Blogger, schreib ich objektiv was drüber und lasse meine Leser daran teilhaben…jedoch wird es ab hier ziemlich knifflig. Zumindest für das Unterbewusstsein.
Das Produkt und die Bringschuld stehen erstmal im Vordergrund…

Setter mit Hasenohr Leckerli

Seit meinem ersten Produkttest kamen weitere Anfragen und ich war jedes Mal hin und her gerissen was ich denn nun machen soll…und ich möchte Euch heute sagen, wie ich meinen Zwiespalt in Zukunft gerne lösen möchte.

Die Psychologie sagt übers Schenken:

Mit dem Geschenk, das ich auf den Tisch lege ist es so: Die „Materialität des Geschenks“, erzwingt immer eine Antwort, erzwingt immer eine Gegenreaktion, erzwingt immer das Gegengeschenk. Es liegt etwas vor mir, ein Gegenstand, der mich permanent daran erinnert, es ist noch etwas offen, ich muss zurückgeben. Und diese Last auf der Seite des dann Beschenkten, wird oftmals nicht sehr positiv empfunden.
Werbegeschenke begründen zumindest unbewusst eine Verpflichtung. Das zeigt eine Vielzahl psychologischer Studien.

Will ich das?

Hmm! Will ich mich dafür bezahlen lassen dass ich einen Produkttest durchführe?
Will ich Produkte für Geld testen, die mich ständig an meine Bringschuld erinnern?

Nicht wirklich! Mich interessieren viel mehr die Menschen hinter einem Produkt. Zwar will ich mit dem Blog in Zukunft Geld verdienen, aber das geht auch anders. Dazu muss ich mich nicht selbst kasteien und über Dinge schreiben, die ich mir im „normalen“ Leben eher selten kaufen würde.
Die Psychologie hat da glücklicherweise wieder einen im Petto für mich, um bei einem Test Neutralität zu wahren und mein Unterbewusstsein auszutricksen.
Ich lasse mir weitere für EUCH aushändigen und ich stelle nur nur Produkte vor hinter denen ich auch stehe.
Super oder? Geiz ist nämlich laut einer norwegischen Studie doch nicht geil. Die besagt nämlich, dass sich die Dopaminauschüttung im Vergleich zum „nur beschenkt werden“ sogar noch erhöht, sobald man etwas schenkt.

Wer etwas gibt, belohnt sich sozusagen selbst

Das will ich!
Ich stelle nicht das Geschenk in den Vordergrund (klar bewerbe ich es), sondern verhandle mit dem Kooperationspartner weiter – und zwar für Euch! Somit steht ihr im Mittelpunkt und seid der Beschenkte. Schach matt für meine Psyche.

Produkttest Blog Geld verdienen

In Zukunft werde ich es also nicht nur als Werbung kenntlich machen wenn ich ein Produkt teste, nein, ihr wisst auch, dass ich schon im Vorfeld mit dem Werbetreibenden ausgehandelt habe, dass ich ein Produkt für meine Leser zur Verfügung gestellt haben möchte. Außerdem werde ich auch zu jeder Kooperation ein Interview führen, damit man den Menschen hinter der „Erfindung“ kennenlernt. Das finde ich weitaus sympathischer.

Naturwissenschaftlich gesehen, wird es dennoch immer so sein, dass meine Subjektivität (also wie ich persönlich über das Produkt denke) nicht komplett den Berg runter fällt, da ich vielleicht die Aufmachung doof finde und den Werbetext unoriginell. ICH mag gutes Marketing eben gern und schätze Individualität. Das mag für manche von Euch zweitrangig sein.
Die Objektivität (also wie etwas von außen betrachtet ist), läßt sich aber auch leider nie ganz erreichen, da immer das Persönliche mitschwingt. So oder so…ich finde Produkttests knifflig, aber immerhin habe ich jetzt einen Weg gefunden der hoffentlich alle glücklich macht.

Nicht nur mein Unterbewusstsein hat immer was zu sagen, aber das habe ich nun erstmal auf ein hinnehmbares Minimum reduziert. Jetzt kommt Eures ins Spiel.

Wie denkt ihr über Werbung oder Verlosungen?
Schreibt ihr vielleicht selbst (keine) Produkttests und warum? Lest ihr Artikel mit Werbung und schenkt ihr Ihnen Glauben?

Ganz liebe Grüße

Danni & die Setterjungs

Ergänzung vom 10.10.16…ich habe beschlossen Produkte die mir im Testverlauf nicht zusagen, wieder an den Hersteller zurück zu schicken. Negative Produkttests haben keinen Mehrwert für Euch, denn ich würde ein Produkt verlosen, dass mich nicht überzeugt hat. Das möchte ich nicht.

5 Comments

  1. Hallo Danni,

    wir machen durchaus Produkttests, ich habe aber auch schon welche abgelehnt, bei Produkten, die mich überhaupt nicht interessieren.
    Für mich steht im Vordergrund, dass das Produkt auch einen Nachkaufwert hat, dass ich es selber praktisch/gut/interessant/usw finde.
    Ich versuche da möglichst neutral dran zu gehen, aber ich kenne das durchaus auch, dass ich quasi ein „schlechtes Gewissen“ bekomme, wenn ich was Schlechtes darüber schreibe.
    Letztlich denke ich mir aber immer, dass es doch für die Leser viiiiiel interessanter ist, meine ehrliche Meinung zu hören, als wenn ich ihnen das Blaue vom Himmel erzähle.
    So richtig schlechte Dinge habe ich noch nicht getestet, für eine Hundemarke hatte ich allerdings einmal nur 2,5 von 5 Punkten vergeben.
    Der Rest belief sich bisher fast ausschließlich auf Dinge, die ich sowieso selber benutzen/kaufen würde und dementsprechend sind die Bewertungen auch meistens recht gut. 🙂

    Deine Idee finde ich aber tatsächlich sehr gut – sofern es sich beim Produkt nicht um Futter oder so handelt, das man ja schlecht nach dem Testen weiter verschenken kann. 😉 (wir haben bisher überwiegend Futter getestet)

    Liebe Grüße
    Alina mit Yumo & Yari

  2. Wir wurden noch nicht gefragt und ich würde es auch generell eher vermeiden. Irgendwie macht es mir mehr Freude selbst was zu entdecken, zu kaufen und dann weiter zu empfehlen.

    Deine Idee finde ich aber sehr toll! Ich finde es nämlich schade das manche Blogs nur noch davon handeln….

    LG Lily

  3. Du weißt ja, dass ich dem Ganzen eher negativ gegenüber stehe. Solange ich dachte, es ginge nur um das Haben der Produkte, konnte ich mich damit noch arrangieren. Wenn aber zusätzlich echt noch Geld damit verdient wird oder sogar Reisen mit meiner Leserstimme gesponsert werden, dann hört der Spaß für mich auf. Um das zu unterstützen, müsste so ein Produkttestblog sehr viel mehr für mich haben, als das reine Vorstellen von Produkten, die ich in der Regel nicht brauche. Da das die wenigsten für mich parat haben, ist meine Leseliste inzwischen dramatisch kurz… lach

    Aber Deine Idee, die Sachen weiter zu geben, die finde ich gelungen.

    LG Andrea mit Linda, die hofft, dass Du und Deine Jungs einen gelungen Start in den Juli hatten…

  4. Bei uns sind gesponserte Produkttests auch nicht wirklich zu finden … denn es gibt so wenige Dinge, die ich bzw. die Hunde wirklich brauchen – und die kaufe ich gerne selbst. Wenn ich dann darüber schreibe … mit gutem Gewissen und wirklicher Überzeugung (oder eben Ablehnung).
    Die vielen Hunde-Werbe-Blogs lese ich schon nicht mehr, denn so viele Kekse, Halsbänder, Leinen, Bücher, Spielsachen und Futter brauchen wir eben nicht 😉

    Ich finde Deine Einstellung gut und bin gespannt, wie es dann mit der Umsetzung wird.

    Liebe Grüße,
    Isabella mit Damon und Cara

  5. ich glaube, jeder der selber testet, findet deinen Artikel gut. Denn der Aspekt mit der Bringschuld und der Psyche, ist vielen nicht bewusst. Dennoch teste ich auch, aber man muss schon genau überlegen, hinter welchen Produkten man steht. Ich hab auch schon einen Artikel zum Thema Kooperationen fast fertig. Vielleicht hast du dann ja auch mal Lust, rein zu lesen. Warte aber noch auf einige Fotos, dann geht er online.

    PS die Idee mit den Interviews ist super! So ähnlich mache ich es auch 🙂 Zumindest bei den größeren Sachen. Hatte es aber auch schon, das eine Firma gar nicht so in den Mittelpunkt gerückt werden wollte.

    Verlosungen sind super! Viel Erfolg weiterhin! Bist du auch bei Instagram? Ich such gleich mal deine Buttons 🙂 LG Janin

Comments are closed.