Rituale mit dem Hund (er)leben
Rituale mit dem Hund
Wie schon die letzten beiden Monate, nehmen wir auch diesmal wieder bei der tollen Photo-Mitmachaktion von Dunkelbunterhund und Anja teil. Ihr schickt ihr ein Photo passend zum Thema und dann…
Ach schaut doch mal selbst nach bei ihr ;-). Die Regeln gibt´s hier. Ich mach immer super gern mit!
Das Motto für den Mai lautete: Die liebe Liebe
Das passende Photo dazu hatte ich sofort vor meinem inneren Auge und von der Speicherkarte geholt. Aber Anja inspirierte mit ihrem Blogbeitrag dazu, die Liebe zu unseren Hunden doch auch zu verschriftlichen. Das hat schon etwas länger gedauert. Denn wie äußert sie sich eigentlich im Alltag, die liebe Liebe?
Liebe zu meinen Hunden
Ich hatte mich für ein Photo entschieden, das meine Seele berührt wenn ich es anschaue. Es zeigt so viel Vertrautheit. Sowohl zu mir als auch zwischen den Jungs untereinander. Eine Art Liebesdreieck sozusagen.
Das Monatspfoto im Mai.
Der Moment in dem es entstanden ist war ein spezieller, ein inniger, der ein fester Bestandteil unseres Tages darstellt. Es zeigt ein Ritual bei uns zu Hause.
Früh morgens in der Küche, die Jungs warten bis wir zum Gassi aufbrechen und die morgendliche Routine ihren Gang nimmt. Watson kuschelt sich immer gern bei Flynn ein und ich leg mich dann meist mit meinem Kaffee (der Klassiker unter den Ritualen ;-)) zu den beiden und verteile ein paar Streicheleinheiten.
Rituale werden leider oft nicht etabliert im Leben mit unseren Hunden. Dabei bergen sie so viel Potentiale. Gerade das stetig wiederkehrende, verlässliche gibt so viel Sicherheit.
Rituale mit dem Hund
Die Vorlieben und Charaktere der beiden sind sehr unterschiedlich und meine ja schließlich auch. Während Flynn morgens etwas schwerer hochkommt und länger braucht um in den Tag zu finden, ist Watson von Anfang an „da“. Um mich nicht selbst im Alltagsstreß zu verzetteln und mehr im „Jetzt“ zu leben, sage ich den beiden durch ein Ritual mehrmals die Woche „Guten Morgen“. Es ist eine Aufwachmassage die auf die jeweiligen Lieblingskörperstellen eingeht und den Übergang von der ruhigen Nacht in den aktiven Tag markiert.
Rituale mit dem Hund können aber auch im Training unterstützen, um zur Ruhe zu kommen oder wenn es um Umbruchsituationen geht, und, und, und…Ein Umzug steht an und das kurze „Sitz“ vor der Haustüre bleibt auch in der neuen Wohnung ein fester Bestandteil des Alltags und gibt so Stabilität. Im Bereich Streßreduktion sind Rituale nach meinen Erfahrungen vor allem für sehr sensible, sowie für sehr überaktive Vierbeiner eine gute Maßnahme.
Es gibt viele Möglichkeiten. Schaut auf euren Hund UND auf Euch. Wo hat Euer Vierbeiner eventuell Probleme, was ist Euch wichtig? Und dann seid individuell kreativ oder fragt bei eurer Trainerin bzw. eurem Trainer um Hilfe was in eurem Mensch-Hund-Team sinnvoll ist um mehr Struktur zu geben. Generell sind Rituale mit dem Hund für alle Fellnasen geeignet.
Das Zuwendungs – Ritual
Wichtig ist mir bei unserem Zuwendungs-Ritual, dass man den Moment auch lebt – nicht schon mit den Gedanken beim Büro oder der Tagesplanung ist. Nicht schon die Uhr im Blickwinkel hat und innerlich aufgewühlt ist. Stichwort Achtsamkeit. Wenn ich knapp in der Zeit bin, oder mich etwas anderes blockiert, muss das Morgenritual ausfallen. (Negative) Stimmungen übertragen sich oftmals auf unsere Hunde, diesen Gedanken berücksichtige ich.
Be the person your dog thinks you are.
Das Ziel eines Rituals ist es ja schließlich sinnvolle Handlungen zu leben, die für alle Mitwirkenden bedeutsam sind, sie sollen den Alltag bereichern und unterstützen. Im Falle der Hundejungs und mir sind das die Förderung der Gemeinschaft, vermitteln von Beständigkeit und Sicherheit – Struktur eben. Für mich persönlich ist es u.a. eine Art Wertschätzung die Jungs in meinem Leben zu haben. Ihnen zu zeigen wie wichtig sie mir sind bzw. ihnen einen Teil meines Tages komplett zu schenken.
Man kann das Leben nicht verbreitern oder verlängern, nur vertiefen.
Feste Rituale prägen das ganze Leben. Jeder hat etwas besonderes das er morgens oder abends vor dem zu Bett gehen tut. Rituale leben von der Wiederholung. Wie wichtig sie eigentlich sind, merkt man spätestens wenn sie wegfallen. Man stelle sich vor jemand würde mir meine Tiefkühlpizzas verweigern ;-). Ihr wißt was ich meine.
Rituale sprechen unsere Sinne an. Der Duft des Sonntagsbratens, der Geschmack von Mutters Weihnachtsgebäck oder die Wärmflasche und der Tee beim kleinsten Wehwehchen. Simsalabim! Schon fühlen wir uns geborgen und in eine Zeit zurückversetzt die uns signalisiert: „Alles wird gut!“. Ich bin fest davon überzeugt, dass Rituale auch im Umgang mit unseren Hunden mehr Beachtung verdienen. Gerade in der heutigen streßgeplagten Zeit finden wir oft nur Zeit für „Zwischendrin“ oder „Nebenbei“ aber selten für ein bewusstes „hier und jetzt“.
Während wir zur Arbeit gehen, oder anderweitigen Interessen nachgehen haben unsere Hunde nur uns. Sind auf uns und unsere aktive Zuwendung und Interaktion angewiesen.
Hunde verdienen echte Quality time!
Die liebe Liebe – so wird sie bei mir und den Hundejungs gelebt…und natürlich mit ordentlich Hundeleckerli und meinem täglichen Versuch den Hunden eine klare Kommunikation zukommen zu lassen…
Was haltet ihr davon? Vermenschlichung oder eine echte Alternative um dem Hund Halt zu geben? Habt ihr auch kleine Rituale in puncto Zuwendung?
Liebe Grüße
Danni & die Setterjungs
Und noch ein wunderbares Monatspfoto. Also wenn man sich da zwischen all den Fotos entscheiden müsste, das wäre echt schwer…
Klar, auch bei uns gibt es einige Rituale (wie zum Beispiel Linda abends ins Bett zu bringen, weil sie in der Regel früher schlafen geht als ich…), die sich im Laufe der Zeit so eingebürgert haben. Für mich ist dabei wichtig, aktiv für Linda da zu sein. Zu wissen, wann sie was mag und wann sie was nicht mag und ihr das auch zu signalisieren, dass ich das weiß und auf sie und ihre Bedürfnisse eingehe, so oft ich nur kann.
Vermenschlichend finde ich daran nichts. Für mich gebührt das der Respekt, dem man einem sozialen Wesen entgegen bringt, welches man in seine Obhut genommen hat und welches nicht frei entscheiden kann.
LG Andrea mit Linda
Hach, schön gesagt Andrea…und es freut mich, dass ihr auch Zuwendungsrituale zu schätzen wisst. Ins Bett bringen ist auch eine süße Art. Mein erster Hund hat sich nachts immer sein eigenes Ritual geschaffen und sein Lieblingskuscheltier mit ins Körbchen genommen. Danke, dass dir das Photo gefällt.
…ich freu mich, dass ihr auch den gegenseitigen Respekt lebt.
Ganz liebe Grüße
Danni
Hi ihr Lieben, oh ja, wir haben auch eine Vielzahl an Ritualen. Wilma ist ein Hund, der schnell hochfährt – meistens im Gleichklang mit mir *räusper* Insofern habe ich eine doppelte Verantwortung: für Wilma und meine eigene innere Ruhe. Das fällt mir so unglaublich schwer. Aber da ich weiß, dass Wilma extrem sensibel ist, muss ich mich zusammenreißen. Insofern ist sie der beste Achtsamkeits- und Meditationslehrer, der mir je über den Weg gelaufen ist. Ein Glücksgriff.
Ganz liebe Grüße an das gesamte Rudel, Schmatzer, Drücker, Schleck,
Eure Zwei
Huhu ihr Zwei!
Schön gesagt, gut dass Du auch so sehr auf dich achtest um schlechte Stimmungen nicht ungewollt weiterzugeben. Für die kleine Rennnudel nur das Beste 🙂 *Küsschen* von uns
Danni & die Setterjungs